Barrierefreie Altstadt
Die Altstadt wird durch die Verlegung eines neuen Pflasters barrierefrei.
Insgesamt sechs verschiedene Pflaster-Varianten standen zur Wahl. Neben Stellungnahmen verschiedener Fachstellen flossen in die Entscheidung des Stadtrats im September 2019 auch die Ergebnisse einer Online-Befragung zu den Varianten ein, an der sich rund 4.000 Bürger beteiligten. Der Beschluss des Stadtrats sieht nun Variante 2 vor: Das bestehende Pflaster wird ausgebaut, geschnitten und oberflächenbehandelt, ehe es wieder verlegt wird.
Um sich live ein Bild der verschiedenen Varianten machen zu können, wurden für die Bürger Musterflächen im Einmündungsbereich der Theaterstraße in die Altstadt verlegt. Bei der Online-Umfrage war eine leichte Mehrheit für den geschnittenen Granit in Gelbtönen erkennbar. An zweite Stelle wurde die Verwendung des Bestandspflasters, geschnitten und sandgestrahlt, gewählt. Diese Grundtendenzen flossen in den Verwaltungsvorschlag mit ein. Insbesondere weil die Wiederverwendung des Bestandsmaterials nachhaltig ist und während der verschiedenen Bauphasen damit kein großer Kontrast entsteht, wurde dem Stadtrat Variante 2 vorgeschlagen. Dieser Empfehlung folgte der Stadtrat einstimmig. Mehr dazu können Sie hier nachlesen (Punkt 7.1).
Verfugt werden die Steine mit zementgebundenem Material. Als Vorabmaßnahme wurde noch 2019 das Bestandspflaster im Bereich der Einmündung Theaterstraße in die Altstadt ausgebaut und bearbeitet, um dort den ersten barrierefreien Übergang zu schaffen. Diese Maßnahme hat zwischen 28. Oktober und 15. November in diesem Teilbereich stattgefunden. Dabei wurde in drei Phasen vorgegangen, die insgesamt drei Wochen andauerten. Provisorisch wurde der Bereich asphaltiert. Das Pflaster wird über die Wintermonate geschnitten und anschließend wieder eingebaut. Die Stadtwerke nutzten die Bauphase auch, um dort Hausanschlüsse und Leitungen zu erneuern.
Außerdem werden rund 650 Quadratmeter des ehemaligen Neustadtpflasters so behandelt, um Mengen vorhalten zu können. Ein Teil des Pflasters soll auf der Straße vor dem Heilig-Geist-Spital verlegt werden, um auch hier Barrierefreiheit herzustellen.
Der Austausch des Pflasters ist ein wesentlicher Baustein, um die Altstadt nutzerfreundlicher zu gestalten und insbesondere den Bedürfnissen mobilitätseingeschränkter Bürger gerecht zu werden.
Aktuelles: Das ausgebaute Pflaster ist geschnitten. Die neue Verfugung muss noch geklärt werden. Dazu sind auf Höhe Oberpaur Musterflächen mit unterschiedlichen Verfugungen eingebaut. Zur Auswahl stehen zementgebundene Fugen und solche auf Kunstharzbasis; letztere sind widerstandsfähiger, aber auch teurer und aufwendiger einzubauen. Der Wiedereinbau war ursprünglich für den Zeitraum September bis November 2020 vorgesehen mit einer Dauer von ca. 10 Wochen. Das Pflaster wird auf ein Betonbett gelegt, es muss verfugt werden, die Randbereiche müssen womöglich angepasst werden. Aufgrund der aktuellen Situation in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie und in Folge einer besonderen Belastung der Gastronomiebetriebe wurde im Bausenat vom 20. Mai beschlossen, die Maßnahme nicht im Herbst 2020, sondern frühzeitig in 2021 durchzuführen. Angedacht ist der Zeitraum Februar bis April, wobei die Fläche im Bereich der Außenbestuhlungen bereits im März fertig hergestellt werden könnte. Die Förderfähigkeit bleibt gegeben.
Nach Abschluss der Maßnahme ist ein erster barrierefreier Übergang in der Altstadt geschaffen. Außerdem werden Planungen für die Grundlagen eines Konzepts für die Integration taktiler Leitlinien für Sehbehinderte erstellt. Das Pflaster wird in Abhängigkeit von Fördermitteln abschnittsweise erneuert.
Bildergalerie zu den Leitungsarbeiten
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Die Gehwege sind von den Baumaßnahmen zum Ausbau des Pflasters nicht berührt. Ein ungehinderter Zugang zu den anliegenden Geschäften ist jederzeit gewährleistet. Das ausgebaute Pflaster wurde zu einem Spezialbetrieb gefahren. Dort wird es geschnitten und sandgestrahlt. Die Oberseite wird glatt gesägt, damit das Pflaster künftig eine ebenere Fläche bildet. Ein Teil ist bereits fertig und zwischengelagert, der zweite Teil ist noch in Bearbeitung. Der provisorische Asphaltbelag bleibt bis in den Herbst 2020. Die Stadtwerke erneuern derzeit an der Kreuzung Altstadt/Theaterstraße und in den unmittelbar angrenzenden Flächen in mehreren Abschnitten Leitungen und Hausanschlüsse. Die Arbeiten haben am 9. März mit der Erneuerung der Gas-Hausanschlüsse entlang den Anwesen Haus-Nummern 254 bis einschließlich 257 (Café „Chocolat“ bis „Neon“) begonnen. Nach Abschluss dieser Arbeiten werden seit 16. März die gegenüber auf der westlichen Straßenseite liegende Gas- und Wasserleitung zwischen der Haus-Nummer 70 bis einschließlich 53 (Oberpaur) erneuert. Die Arbeiten laufen bis jetzt nach Plan und sollen aller Voraussicht nach Ende April abgeschlossen werden.
Danach ist geplant, ebenfalls in mehreren Bauabschnitten, das geschnittene Pflaster in der zweiten Jahreshälfte wieder einzubauen. Die Oberflächenarbeiten werden sich über mindestens drei Monate erstrecken, da der Unterbau aufwändig ist. Das Pflaster wird auf Beton eingesetzt.
Die Baumaßnahme wird durch das Baureferat/Tiefbauamt betreut.
Bauherr: | Stadt Landshut |
Projektleitung: | Tiefbauamt |
Baubeginn: | November 2019 |
Geplante Baufertigstellung: | Ende 2020 |
Kosten: | 320.000 Euro (Bereich Kreuzung Theaterstraße) |
Förderung: | ca. 60 % Städtebauförderung |
Bilder zum Ausbau des Pflasters